Walter Gfeller’s Werk über die Geschichte der Druckschriften
Zur Geschichte der Druckschriften im Bereich der Antiqua, Grotesk, Script und der gebrochenen Schriften führt uns der Autor mit zahlreichen Abbildungen sowohl von Unikaten vom Typ Antiqua und Grotesk als auch von kostbaren Beispielen aus der Entwicklung der historischen Schriften. Der ganze Schatz der gebrochenen Schriften, darunter der Fraktur als Buchschrift, wird nach dem Niedergang ab 1945 noch einmal ans Licht gehoben. So wird einem der wertvollen, aber auch verkannten Kulturgut deutscher Sprache gebührende Referenz erwiesen
Das Buch geht der Geschichte der Druckschriften nach, und diese Geschichte beginnt mit dem ersten Höhepunkt der abendländischen Schriftentwicklung: den majestätischen Buchstaben der Trajanssäule in Rom. Die Trajansbuchstaben ändern durch die Jahrhunderte ihre Gestalt, und die Wasserscheide der Alpen wird auch zur Abgrenzung zweier Schreibkulturen: der «lateinischen» Schrift in Italien und der «gotischen» oder gebrochenen Buchstaben nördlich der Alpen. Beide Kulturen werden in diesem Buch akribisch von ihren Anfängen her geschildert, was zur Folge hat, daß die Antiqua, die große Gruppe unserer heutigen Schriften, in einem Zug von der Trajanssäule bis zu den Autobahn- und Ortstafeln mit Frutigers Schriften verfolgt werden kann. Eine umfassende Vorstellung der gebrochenen Schriften ist dank deren digitaler Erfassung an Akribie der Antiqua ebenbürtig, was bis jetzt noch in keiner Untersuchung erfaßt wurde. Gerade dadurch ist dieses Buch ein Pionier, ein einzigartiger Kunstführer: Es vermittelt Wissen, das über den ganzen deutschen Kulturraum verteilt ist.
Über Walter Gfeller
Geboren 1944 in Zweisimmen, Schulen in Meikirch und Burgdorf, Matur Typus B mit Latein und Italienisch. Studien in Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik, 1965-68 Sekundarlehramt, Schuldienst an den Sekundarschulen Burgdorf und Herzogenbuchsee, Schwergewicht Zeichnen inkl. Schriftenschreiben, Werken mit Holz. Unterricht an der Gewerbeschule Langenthal in Baustilkunde und Freihandzeichnen. Permanent Kurse in Zeichnen, Gestalten und Kalligraphie besucht. Ab dem 12. Lebensjahr autodidaktisches Schreiben der deutschen Kurrentschrift, sukzessives Nachzeichnen der gebrochenen Druckschriften. Ab 1960 Beginn der systematischen Sammlung von historischen Schrifttypen in antiquarischen Büchern aus dem Fundus von Buchantiquariaten. Basierend auf dem persönlichen Fundus erscheint 1995 Schrift als Kunst, Handwerk, Leidenschaft als Privatdruck in 100 Expl. 1998 Wiederaufnahme des Studiums in Architekturgeschichte, Geschichte und Germanistik an der Universität Bern, Lizentiat, 2013 Promotion zum Dr.phil.hist. mit der Dissertation Die Geschichte des Maßwerks am Oberrhein, publiziert im Verlag Michael Imhof, Petersberg. 1964-2022 Kalligraphische Gestaltung von Konzertplakaten, Urkunden und Buchtiteln. 2017-2019 Arbeit am vorliegenden Buch.