Wanderung Seeberg, Burgäschisee, Herzogenbuchsee
Wir wandern zuerst auf den Kirchhügel von Seeberg. Dort erwartet uns eine mächtige, über 500 Jahre alte Linde. In der Kirche können wir neben den farbigen Glasfenstern auch zwei Wandbilder von Cuno Amiet bewundern. Wir umrunden den Burgäschisee, ein Relikt aus der letzten Eiszeit. Der Weg führt durch naturnahe Auwälder, die zwischendurch Blicke auf den romantischen See erlauben. Im Sommer lädt dieser zu einen erfrischenden Bad ein.
Anforderungen
Leichte Wanderung; keine besonderen Anforderungen.
Strecke ca. 7 km
Aufstieg ca. 65 m
Abstieg ca. 93 m
Reine Wanderzeit ca. 1h 40min
Saison
Jede Jahreszeit;
Anreise
Start in Seeberg Stalderhof, erreichbar mit Bus ab Herzogenbuchsee Bahnhof. Fahrplan siehe www.sbb.ch
Ziel ist Herzogenbuchsee Bahnhof
Verlauf
(1) Wir beginnen unsere Wanderung an der Bushaltestelle Seeberg Stalderhof. Von dort gehen wir einige Schritte weiter auf der Hauptstrasse und folgen danach links dem Wegweiser in Richtung Kirche.
(2) Nach einem kurzen Aufstieg auf der Fahrstrasse zweigt der Wanderweg rechts ab und führt uns durch eine romantischen Hohlweg zur Kirche.
(3) Am Ende des Wegs erblicken wir eine mächtige, über 500 Jahre alte Linde. In ihrem Schatten können wir uns von dem kurzen Aufstieg erholen.
Der Kirchhügel war bereits zur Römerzeit besiedelt. Bei einer Ausgrabung im Jahre 2000 wurden Mauerreste eines römischen Gutshofs gefunden. Später entstand an dieser Stelle ein Friedhof, auf dem zuerst für eine Familie ein kleiner, noch hölzerner Kirchenbau entstand. Dies erklärt die besondere Lage der Kirche ausserhalb des Dorfkerns, auf dem sogenannten «Berg». Verschiedene Kirchenbauten, nun aus Stein, lösten sich ab, bis 1516 die heutige Kirche mit Turm entstand. Ein Besuch der spätgotischen Kirche mit ihren farbigen Fenstern und zwei Wandbildern von Cuno Amiet ist unbedingt zu empfehlen.
Anschliessend folgen wir dem Wanderweg entlang der Friedhofsmauer in Richtung Burgäschisee.
(4) Im Wald treffen wir auf eine Gabelung, an der wir links abbiegen. Danach überqueren wir die Bern – Zürich Strasse und erreichen kurzum das Ufer des Burgäschisees.
(5) Der Burgäschisee ist wie der nahe gelegene lnkwilersee ein Moränensee, welcher nach dem Rückzug des Rhonegletschers entstanden ist. Das Seebecken ist durch Toteismassen vor frühzeitiger Verlandung bewahrt worden. In vier Bereichen des flachen Seeufers lagen urgeschichtliche Siedlungsplätze. Besonders gut erforscht sind die Fundorte Burgäschisee-Nord und Burgäschisee-Ost aus der Jungsteinzeit. Archäologische Feldarbeiten begannen bereits 1877. Zwischen 1941 und 1943 wurde der Burgäschisee zur Gewinnung von Kulturland um zwei Meter abgesenkt. Dabei kamen auf den trockengelegten Uferpartien ausgedehnte Seeufersiedlungen zum Vorschein. Die jungsteinzeitlichen Siedlungen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Wir gehen weiter links auf dem dem Uferweg.
(6) An einer Lichtung sieht man mit etwas Glück am Boden helle, fast weisse Stellen. Es handelt sich dabei um Seekreide, vorzeitliche Kalkablagerungen, die stellenweise an die Oberfläche treten. Wenn man das Sediment genauer betrachtet, kann man Reste kleiner Schnecken und Muscheln finden.
(7) Der Weg führt uns weiter am See entlang. An einer Abzweigung gehen wir rechts in Richtung Burgäschi. Im Erlenwäldli überqueren wir den Seebach, den Auslauf des Burgäschisees.
(8) Vorbei an einer Bootsvermietung erreichen wir Burgäschi.
(9) Von dort aus sehen wir das Chlöpfimoos, auch Chlepfbeerimoos genannt, das einzige Hochmoor im Kanton Solothurn. Es ist ein kantonales Naturreservat und ein Moorgebiet von nationaler Bedeutung. Den Namen hat das Chlepfibeerimoos von der in diesem Biotop vorkommenden Moosbeere, die beim Zerdrücken ein brechendes Geräusch erzeugt. Das Hochmoor ist für das schweizerische Mittelland ein einzigartiges Naturdenkmal, weil darin Pflanzenarten zu finden sind, die ihr Hauptverbreitungsgebiet in der Arktis und Subarktis Nordamerikas und Eurasiens haben. Das Moor wurde kürzlich in einem umfangreichen Projekt regeneriert und aufgewertet. Ziel des Projekts war es, dass die Moorflächen des Chlepfibeerimooses wieder feuchter und nährstoffärmer werden und dass dank dem auch die Verschilfung und die Verbuschung der offenen Moorflächen abnehmen soll. Zudem sollte das Grosse und Kleine Chlepfibeerimoos wieder mit einem offenen Bereich vernetzt werden.
(10) Ein kurzer Abstecher führt uns zum Strandbad, wo man im Sommer ein erfrischendes Bad geniessen kann. Das Restaurant Seeblick sorgt ganzjährig für das leibliche Wohl seiner Gäste.
(11) Für den Rückweg folgen wir dem Wanderweg in Richtung Herzogenbuchsee. An der Kreuzung der Strasse nach Aeschi gehen wir weiter geradeaus nach Niederönz.
(12) Dort gehen wir weiter in Richtung Herzogenbuchsee
(13) Durch die Unterführung der Bahnlinie nach Bern erreichen wir schliesslich den Bahnhof von Herzogenbuchsee, das Ziel unseres Ausflugs.
Links
Wegbeschreibung zum Ausdrucken: Wanderung_Seeberg_Aeschisee
Karte zum Ausdrucken: https://s.geo.admin.ch/76dc1bb010
Fahrplan SBB
Restaurant Seeblick Burgäschi
Bootsvermietung Burgäschisee
Vom Leben der «Ur-Aeschianer»
Muscheln und Schnecken aus der Seekreide des Burgäschisees
Pronatura über das Chlepfbeerimoos
Christoph Nikolaus
Stand 12.11.2017